Konzertreise Clermont-Ferrand und Vichy 2019

Konzertreise Clermont-Ferrand und Vichy 2019
1. Konzert: 04. Oktober 2019
Konzertort: Städtische Oper Clermont-Ferrand
2. Konzert: 05. Oktober 2019
Konzertort: Oper, Vichy
Solisten: .
Presse: Link zur Kritik

Artikel in der Donau-Post:

Ode an die französisch-deutsche Freundschaft
Clermont-Ferrand und Regensburg: Musik stand im Zentrum der 50-jährigen Partnerschaft
 
Regensburg/Clermont-Ferrand. (el) Auf eine 50-jährige Freundschaft können Clermont-Ferrand und Regenburg mittlerweile zurückschauen. Um diesen Anlass gebührend zu feiern, machte sich Anfang Oktober nicht nur eine Delegation des Stadtrates auf den Weg in die Auvergne. Auch die Chorphilharmonie Regensburg scheute die lange Anreise nicht.
„Ein Abend voller Freude und Symbole“ – titelte die Lokalzeitung Clermont-Ferrand am Tag nach dem Konzert in der städtischen Oper. Dies war es im wörtlichen Sinn.
Schon die ersten drei Sätze von Beethovens 9. Sinfonie unter dem feurigen Dirigat des Spaniers Roberto Forés Veses und des „L´Orchestre national d´Auvergne“ begeisterten die Regensburger Stadträte gleichermaßen wie die französischen Gäste im Publikum. Fulminant endete Beethovens sinfonisches Werk schließlich mit dem Schlusschor, der „Ode an die Freude“. Diese brachten der „Choeur regional d´Auvergne“ und die Chorphilharmonie Regensburg gemeinsam zur Aufführung. Zugegeben – Schillers Gedichtvorlage für die „Ode an die Freude“ ist mit den Versen „Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu seyn – der stimme in den Jubel ein“ ein wenig pathetisch. Aber es ist nicht übertrieben zu sagen, dass sich zwischen den Sängern von Clermont-Ferrand und Regensburg in diesen Tagen eine Freundschaft entwickelte.
Rührend kümmerten sich die Gasteltern um jeden ihrer anvertrauten Schützlinge, sei es als Fahrdienst, Essensversorger oder Informationsquelle. Viele der Gastgeber genossen es sichtlich, wieder einmal ihre Deutschkenntnisse auszupacken, die sie vor langer Zeit noch in der Schule gelernt hatten.
Regensburg ist für uns Symbol der Freundschaft
Völlig zu Recht sprach Bürgermeister Jérôme Auslender im offiziellen Festakt von der aktiven und lebendigen Verbindung der beiden Städte. „Für uns ist Regensburg zum Symbol der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich geworden“, betonte Auslender.
Nur sechs Jahre nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit durch Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichneten im Mai 1969 Bürgermeister Gabriel Montpied und Oberbürgermeister Rudolf Schlichtinger die Partnerschaft der beiden Städte. Damit ist die Hauptstadt der Auvergne – nach Aberdeen – Regensburgs zweitälteste Partnerstadt.
„Wir sind stolz auf
diese Städtepartnerschaft“
„Seitdem haben wir gemeinsam eine Menge erreicht“, betonten Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer. Angefangen von Jugendbegegnungen der beiden Städte über gegenseitige Besuche zu Sportveranstaltungen bis hin zum Angebot des binationalen Studiengangs „Deutsch-Französische Studien“ der Universität Blaise Pascal und der Hochschule Regensburg. „Wir sind stolz, dass wir seit Jahren 50 Jahren die Städtepartnerschaft mit Clermont-Ferrand haben“, so Maltz-Schwarzfischer. Als Mitbringsel gab es – wie könnt es anders sein – Bierkrüge mit Zinndeckeln. Die Regensburger durften dafür in den nächsten Tagen noch etwas Land und Leute kennenlernen. Sei es bei einer Stadtführung durch die geschichtsträchtige Stadt, wobei der Besuch der gotischen Kathedrale aus schwarzem Vulkanstein nicht fehlen durfte. Ebenso obligatorisch war der Besuch des 1 465 Meter hohen Vulkan Puy de Dome.
Bei der Chorphilharmonie ging es nicht ganz so gemächlich zu: Dort stand ein weiteres Konzert in der nahegelegen Stadt Vichy, die nicht nur für ihre große Kur-Tradition, sondern auch für das gleichnamige Regime im Zweiten Weltkrieg bekannt ist, auf dem Programm. Spätestens nach dem Verklingen des letzten „Freude“-Ausrufes war es für beide Chöre klar: Das war sicher nicht das letzte gemeinsame Projekt. Und die Franzosen freuen sich schon jetzt darauf, ihre Partnerstadt Regensburg kennenzulernen.

(Elisabeth Weiten f. d. Donau-Post)