Pressekritik

Die Chorphilharmonie in der Presse

 


Aldersbach. "Beim ,Dies irae‘ habe ich schon gehofft, dass nicht die Decke runterkommt", sagt Dirigent Horst Frohn scherzhaft am Ende eines grandiosen Konzertabends. Doch das rasende Inferno, das fast 60 Instrumentalisten und 70 Sänger in diesem Satz des Verdi-Requiems so anschaulich vertonten, ließ eher bei den Zuhörern den Atem stocken.


Geschützt von einem riesigen Netz vor eventuell herabfallenden Teilen der maroden Decke erlebten 250 Gäste am Samstagnachmittag in der Aldersbacher Asamkirche eine berührende und klanggewaltige Aufführung der "Messa da Requiem" von Giuseppe Verdi. Dafür sorgten die Sänger der Chorphilharmonie Regensburg und deren Orchester, das sich hauptsächlich aus Musikern von Regensburger und Münchner Profiorchestern, freischaffenden Künstlern und ausgewählten Musikstudenten zusammensetzt.


Das Verdi-Requiem ist zwar ein geistliches Werk, es verlangt wegen seiner fast opernhaften Theatralik aber große Besetzung und große Stimmen. Beides wurde den Zuhörern am Samstag geboten. Unter den 25 Holz- und Blechbläsern des Orchesters waren allein sechs Trompeter, die – verteilt auf drei Standorte – wirkungsvolle Klangeffekte setzten. Von den zarten, schwebenden Anfangstönen über die furiose Darstellung des Jüngsten Gerichts im "Dies irae" bis hin zur befreienden ewigen Ruhe im Schlusssatz zogen die Streicher und der wie aus einem Guss singende Chor die Zuhörer in ihren Bann. Glanzpunkte setzten die vier Gesangssolisten Gesche Geier (Sopran), Sonja Koppelhuber (Alt), Sungmin Song (Tenor) und Juan Carlos Falcon (Bass), die die ganze Bandbreite der von Verdi vertonten Gefühle fesselnd wiedergaben.
Eine gefühlte Unendlichkeit nach dem letzten Ton brach das Publikum in lang anhaltenden, stehenden Applaus aus und bedankte sich so für das hochkarätige Konzerterlebnis.


Eingefädelt hatte das Ganze Klemens Unger. Der Kulturreferent der Stadt Regensburg ist 1. Vorsitzender des Vereins "Freunde der Asamkirche Aldersbach", der sich vor zwei Jahren gegründet hat, um die ab 2018 geplante Innenrenovierung des Gotteshauses finanziell zu unterstützen. Deshalb fließt der komplette Erlös des Benefizkonzerts von knapp 6000 Euro in das Mammut-Vorhaben. Pfarrer Sebastian Wild rechnet derzeit mit Gesamtkosten von rund zehn Millionen Euro. 1,6 Millionen davon muss die Pfarrei selbst zahlen.

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 (Kompletter Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung  vom 30.10.2017 durch Helmuth Rücker, Leiter Lokalredaktion Vilshofener Anzeiger / Passauer Neue Presse)